"Rehkitze werden bei der Geburt von ihrer Mutter vielfach im hohen Gras vor natürlichen Feinden versteckt. Sie sind in den ersten Tagen geruchneutral und durch ihre Köperzeichnungen optimal vor Fressfeinden wie z.B. Fuchs, Luchs und diversen Greifvögel in den Feldern geschützt. Situationsbedingt ist es daher auch vom Landwirt sehr schwierig die Kitze vor oder während des Mähens frühzeitig zu entdecken."
Um die Kitze im hohen Gras zu finden, haben sich Drohne mit Wärmebildkamera sehr bewährt. Um aber den Wärmeunterschied zwischen Kitz und Wiese klar zu unterscheiden, muss in den frühen Morgenstunden (vor Sonnenaufgang) geflogen werden. Bei Sonneneinstrahlung wärmt sich die Weise auf, wodurch eine Wärmeunterschied zwischen Kitz und Wiese nicht mehr erkennbar ist.
Deshalb sind die Drohneneinsätze meist sehr früh am Morgen (selten am Abend).
Ein Team besteht aus vier Personen.
Pilot steuert die Drohne gem. Programm
Pilot Helfer überwacht externer Monitor
Helfer 1 händigt die georteten Kitze
Helfer 2 begleitet Helfer 1 mit Holzharass und sichert die Kitze
Der Pilot oder die Einsatzzentrale gibt dem Drohnenteam den Standort und die Zeit bekannt.
(die Drohneneinsätze sind meist ab ca. 04.00 Uhr bis ca. 07.00 Uhr morgens).
Ein Team bleibt in der Regel den gesamten Einsatzmorgen zusammen (auch bei einem Gebietswechsel).
"Wird durch die Einsatzleitung aufgeboten"
Unterstützen den Piloten und befolgen deren Anweisungen
Sie denken immer mit (Hindernisse, andere Flugobjekte in der Nähe, allg. Beobachtungen)
Sie sind verantwortlich, dass die Piloten, während dem Fliegen nicht abgelenkt werden
Sie helfen mit, den externen Monitor zu überwachen
Helfer 1 überprüft allfällige Erfolgsfunde im Feld (er wird mittels Walkie-Talkies zum Fundort gelotst)
Helfer 2 begleitet Helfer 1 mit der Holzharasse
Helfer 1 fängt das Kitz mit dem Faimer oder packt es mit den Händen (Grasbüschel in den Händen, um keine Gerüche zu übertragen)
Helfer 1 trägt das Kitz an einen geeigneten Ort (meist Waldrand)
Helfer 2 deckt das Kitz mit der Holzharasse ab und fixiert diese.
Helfer 2 macht die die Harasse mit dem Kitz gut sichtbar, damit der Landwirt sie beim Mähen nicht übersieht und die Kitze für die Freilassung wieder gefunden werden
Helfer 1 informiert den Landwirt oder die Einsatzzentrale über die gefundenen Kitze und deren Standorte
Helfer 1 organisiert und bestimmt Leute, welche nach dem Mähen die Kitze ins freie entlässt
Diese Methoden wird nebst dem modernen Hilfsmittel «Drohne» weiterhin angewendet. Die Verblendmethoden werden jeweils einen Abend vor dem Mähtag angewendet. Man will mit Fahnen, Leintücher, Blink-Lampen, Duftsprays etc. die vertraute Umgebung der Rehgeiss (Kitz-Mutter) verändern und sie damit so sehr verunsichern, dass diese mit ihrem Nachwuchs während den Nachtstunden das Feld verlässt.
Je nach Feldanmeldung durch die Landwirte, wird das Helferpersonal aufgeboten (morgens bis abends möglich). Grundsätzlich muss diese Rettungsmethode vor dem Eintreffen der Dunkelheit angewendet werden.
"Wird durch die Einsatzleitung aufgeboten"
Absprache vor Ort mit Landwirt
Aufstellen von Fahnen, Leintücher, Blink-Lampen, Duftsprays etc.
"nächster Tag / nach dem Mähen" Material zusammensammeln "wird, falls notwendig von der Einsatzleitung separat kommuniziert"
Vielfach hat man bei diesen Rettungsmethoden keine Erfolgskontrolle.
Wie es die Bezeichnung «Vorlaufen» bereits sagt, läuft eine Person vor dem Balkenmähwerk und sucht so die Kitze. Diese Methode kommt nur beim Einsatz von Balkenmähern zum Zug. Bei Einsatz von 2-Achs Mähern oder Traktoren ist die Flächenleistung der Suchenden zu gering.
Diese Methode ist sehr aufwendig, jedoch auch sehr erfolgsversprechend. Sie ist die einzige Rettungsmethode, welche während dem Mähen angewendet werden kann.
Je nach Feldanmeldung durch die Landwirte, wird das Helferpersonal aufgeboten (morgens bis abends möglich).
"Wird durch die Einsatzleitung aufgeboten"
Absprache vor Ort mit Landwirt (Mähstrategie)
Vorlaufen und Absuchen vor dem Balkenmähwerk
"Wird ein Kitz gefunden, soll der Landwirt seine Arbeit sofort unterbrechen und mithelfen"
Kitz mit dem Faimer fangen oder mit den Händen packen (Grasbüschel in den Händen, um keine Gerüche zu übertragen)
Kitz an einen geeigneten Ort tragen (meist Waldrand)
Kitz mit der Holzharasse abdecken und diese gut fixierten
Den Standort gut sichtbar machen, damit der Landwirt die Harasse mit dem Kitz beim Mähen nicht übersieht und die Kitze für die Freilassung wieder gefunden werden
Helferpersonal bestimmt und informiert Helfer welche nach dem Mähen die Kitze unter den Holzharassen befreit (meist kann die nach dem Mähen gleich selbst erledigt werden)